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Gesetz

Welche Steuern sind als Verein zu bezahlen?

Photo by Ibrahim Rifath on Unsplash

Mit der Einführung lizenzierter Cannabis Clubs, die ihren Mitgliedern Cannabisblüten zur Verfügung stellen, ergeben sich zahlreiche Fragen bezüglich der steuerlichen Behandlung dieser Vereine. Hier erläutern wir, was man als Betreiber einer Anbauvereinigung beachten sollte.

1. Ertragsteuer

Cannabis Clubs in Deutschland müssen als eingetragene, nicht wirtschaftliche Vereine oder Genossenschaften organisiert sein. Diese sind grundsätzlich körperschaftsteuerpflichtig, sofern sie Einkünfte erzielen. Die entscheidende Frage hierbei ist, ob eine Gewinnerzielungsabsicht besteht. Wird Cannabis nur zum Selbstkostenpreis weitergegeben, liegt keine Gewinnerzielungsabsicht vor, und somit entfallen steuerlich relevante Einkünfte

Erzielt der Verein jedoch einen Gewinn aus dem Verkauf von Cannabis, so sind Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer fällig. Es gibt allerdings einen Freibetrag: Erst wenn der Gewinn aus dieser Tätigkeit im Kalenderjahr 5.000 Euro übersteigt, sind Steuern zu entrichten.

2. Umsatzsteuer

Die umsatzsteuerliche Behandlung von Transaktionen innerhalb von Cannabis Social Clubs ist derzeit noch Gegenstand von Diskussionen auf Bundesebene. Dies bedeutet, dass hier noch keine abschließenden Regeln festgelegt wurden. Die Community der CSCs muss hier noch etwas Geduld bewahren, bis klare Richtlinien geschaffen werden. Aktuell gehen wir allerdings davon aus: Neben dem Einzelverkauf von Produkten (was leider bei Cannabis nicht möglich sein wird), unterliegen auch die Mitgliedsbeiträge der Umsatzsteuer. Diese Beiträge sind umsatzsteuerpflichtig, wenn damit ein spezielles Interesse des zahlenden Mitglieds befriedigt wird und nicht nur ideelle Vereinszwecke verfolgt werden. Bei Anbauvereinigungen ist dies in der Regel der Fall, unabhängig davon, ob die Beiträge nach monatlicher Gramm-Abgabe gestaffelt sind oder nicht. Deswegen sollten daher sowohl gestaffelte als auch pauschale Mitgliedsbeiträge der Umsatzsteuer unterliegen.

Fazit

Obwohl der legale Rahmen für den Anbau und die Abgabe von Cannabis in Form von Anbauvereinigungen klare Vorteile bietet, ist das steuerliche Umfeld noch immer in Entwicklung. Für spezifische Fälle empfiehlt es sich daher, professionellen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass alle Vorschriften eingehalten werden.